Rasseportrait
Der Irish Setter

Der Irish Setter kommt – wie der Name schon sagt – aus dem grünen Irland. Er ist der bekannteste und beliebteste der englischen Vorstehhunde. Das mahagonifarbene Fell des Irish Setters zeichnet ihn aus, aber auch ein kleiner weißer Brustfleck und Stirnblesse sind erlaubt.

Seine Galoppsuche ist von großem Finderwillen geprägt. Er ist ein ausdauernder und zäher Hund, der sich gut als selbstbewusster Jagdgehilfe eignet. Aber auch als intelligenter, lernbegieriger und freundlicher Begleithund kann der Irish Setter überzeugen.

Der Aristokrat unter den Irish Settern ist der Irische Rote Setter (Irish Red Setter). Schon auf den ersten Blick bringt er mit seiner eleganten Statur und seinem prachtvollen kastanienfarbenen Haarkleid das Herz jedes Hundeliebhabers zum Schmelzen.

Im Standard des Irischen Roten Setters steht, dass die Anfänge dieser Rasse auf das frühe 18. Jahrhundert zurückgehen. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wurden viele rote Setter aus Irland in alle Welt exportiert. Auch in Deutschland gründete sich 1902 in Bingen der erste Setterverein. Seit dieser Zeit wird in Deutschland lückenlos ein Zuchtbuch für den Irish Red Setter geführt. Wegen seiner Schönheit, seines im Standard geforderten freundlichen Wesens und seiner jagdlichen Gebrauchsfähigkeit wird der einfarbige Jagdhund von Liebhabern und Jägern gleichermaßen geschätzt. Der Irish Red Setter vermag im Feld hervorragende Leistungen zu zeigen und ist in der Lage, mit exzellenten Vorstehmanieren zu überzeugen. Die Einträge im Deutschen Gebrauchshunde­stammbuch belegen außerdem, dass er allen Anforderungen an einen Jagdhelfer kompromisslos gerecht wird. So fordert er von seinem Besitzer, dass er ihm bei entsprechender Ausbildung auch die Gelegenheit bietet, das jagdlich Erlernte in der Praxis umsetzen zu können. Denn nur ein Hund, der die Gelegenheit zur Arbeit erhält, wird auch mit ausgeglichenem und angenehmem Wesen überzeugen. Der Irish Kennel Club ist davon überzeugt, dass von den Irisch Roten Settern das Bestehen einer schweren Feldprüfung zu verlangen ist – im Herkunftsland ist die Arbeitsfähigkeit des Irish Red Setters also unbestritten. Gleichzeitig ist dieser sanfte Vierbeiner, dessen Blick aus dunklen Augen einen aristokratischen, lebhaft intelligenten Eindruck vermittelt, ein Hund, der problemlos im Haus und in der Familie gehalten werden kann. Mit Selbstverständlichkeit fügt er sich in die häusliche Gemeinschaft ein und ist als Hausgenosse eine Bereicherung für jede Familie. Er ist kein unterwürfiger Hund und hat oft seinen eigenen Kopf. In vielen Hundebüchern liest man in diesem Zusammenhang von „Eigensinnigkeit“. Diese Beschreibung passt nur bedingt auf den Irish Red Setter zu, denn seine ausgeprägte jagdliche Passion bedingt natürlich ein selbstbewusstes Wesen. Unter konsequenter Führung und durch liebevolle Erziehung kann man ihm seine Grenzen aber leicht bewusst machen und seine Jagdleidenschaft in die richtigen Bahnen lenken. Unbestritten bleibt, dass der Irish Red Setter die eleganteste und sympathischste Erscheinung unter den Jagdhunderassen ist und dass man sich auf das durchgezüchtete Wesen seines Irish Red Setters bedenkenlos verlassen kann.

Die Geschichte
des Irish Setters

FCI Standard
Kurze Historie

Ursprung: Irland

Verwendung: Jagd- und Familienhund

Klassifikation FCI:
Gruppe 7 Vorstehhunde
Sektion 2 Britische und Irische Vorstehhunde.
Mit Arbeitsprüfung.

Der Irische Rote Setter wurde in Irland als Jagd-Gebrauchshund gezüchtet. Er stammt von Irischen Rot-Weißen Settern und unbekannten, einfarbig roten Hunden ab und war bereits im 18. Jahrhundert im Typ klar erkennbar. Der Irish Red Setter Club wurde im Jahr 1882 gegründet, um die Rasse zu fördern. Dieser Club gab 1886 den Rassestandard heraus und organisierte seit dieser Zeit sowohl Feldjagdprüfungen als auch Ausstellungen, um diesen Standard umzusetzen. 1998 veröffentlichte der Club Gebrauchsrichtlinien, die in Kombination mit dem Standard die Rasse in ihrem physischen Erscheinungsbild und in ihren Gebrauchseigenschaften umfassend beschreiben. Der Irische Rote Setter hat sich im Laufe der Jahre zu einem robusten, gesunden und intelligenten Hund entwickelt, der eine ausgezeichnete Arbeitsfähigkeit und große Ausdauer besitzt.

Allgemeines Erscheinungsbild

Rassig und athletisch, voller Qualität. Freundlich im Ausdruck. Ausgewogen und proportioniert.

Verhalten & Charakter (Wesen)

Eifrig interessiert, intelligent, voller Tatendrang; liebevoll und ergeben.

Kopf

Lang und schlank, nicht grob in Höhe der Behänge. Fang und Oberkopf sind gleich lang, ihre Oberlinien verlaufen parallel.

Oberkopf

Schädel: Oval (von Behang zu Behang) mit viel Raum für das Gehirn, mit ausgeprägtem Hinterhauptstachel. Brauenbögen betont.
Stop: Deutlich ausgeprägt.

Gesichtsschädel

Nase: Die Farbe des Nasenschwamms ist Dunkelmahagoni, Dunkelwalnußfarbe oder Schwarz. Nasenlöcher weit geöffnet.
Fang: Mäßig tief und zum Ende hin fast rechteckig. Vom Stop bis zur Nasenspitze lang, Lefzen nicht lose herabhängend.
Kiefer: Von nahezu gleicher Länge.
Gebiß: Scherengebiss.
Augen: Dunkel-haselnussbraun oder dunkelbraun. Sollten nicht zu groß sein.
Behang: Von mittlerer Größe und feiner Struktur. Tief und weit hinten angesetzt, in einer wohlgeformten Falte eng am Kopf herabhängend.

Hals

Von angemessener Länge, sehr muskulös, aber nicht zu dick, leicht gebogen. Ohne Tendenz zu loser Kehlhaut.

Körper

Passend zur Größe des Hundes.

Brust: Brustkorb tief, vorn eher schmal, mit gut gewölbten Rippen, der Lunge viel Platz bietend.
Lende: Muskulös, leicht gewölbt.

Rute

Von mäßiger Länge, im richtigen Verhältnis zur Körpergröße, ziemlich tief angesetzt; kräftig am Ansatz, sich zur Spitze hin verjüngend. Auf Rückenhöhe oder darunter getragen.

Gliedmaßen & Vorderhand

Schulter: Wohlgeformt an der Spitze, tief und schräg nach hinten gelagert.
Ellenbogen: Frei beweglich, tief gelagert, weder einwärts noch nach außen gedreht.
Vorderläufe: Gerade und sehnig, mit guter Knochenstärke.

Hinterhand

Breit und kraftvoll.

Hinterläufe: Lang und muskulös von der Hüfte bis zu den Sprunggelenken; kurz und kräftig vom Sprunggelenk bis zur Ferse.
Kniegelenke: Gut gewinkelt.
Sprunggelenke: Weder einwärts noch nach außen gedreht.

Pfoten

Klein und sehr fest. Zehen kräftig, gebogen und eng zusammengefügt.

Gangwerk/Bewegung

Frei fließende Bewegung mit viel Schub. Hohe Kopfhaltung. Die Vorderläufe greifen weit aus, bleiben dabei jedoch dicht über dem Boden. Die Hinterhand bewegt sich mit geschmeidigem, äußerst kraftvollem Schub. Eine kreuzende oder webende Aktion ist nicht akzeptabel.

Haarkleid

Haar: Am Kopf, den Vorderseiten der Läufe und den Behangspitzen kurz und fein. Am übrigen Körper und an den Läufen von mäßiger Länge, flach anliegend und möglichst ohne Locken und Wellen. Am oberen Teil der Behänge ist die Befederung lang und seidig, auf der Rückseite der Vorder- und Hinterläufe lang und fein. Am Bauch ausreichend behaart, um eine Befransung zu bilden, die sich über die Brust bis hin zur Kehle fortsetzen kann. Die Pfoten sind zwischen den Zehen gut befedert. Die Befransung der Rute besteht aus mäßig langem Haar, das zur Rutenspitze hin allmählich kürzer wird. Die gesamte Befederung ist glatt und flach anliegend.
Farbe: Sattes Kastanienbraun ohne jede Spur von Schwarz; Weiß an der Brust, am Hals und an den Zehen oder als kleiner Stern auf der Stirn oder als schmaler Streifen oder Blesse auf Nase oder Gesicht ist nicht disqualifizierend.

Größe

Widerristhöhe für Rüden: 58 bis 67 cm
für Hündinnen: 55 bis 62 cm

Fehler

Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten sollte als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.

N.B.: Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.

Übersetzung: Jürgen Wegner/Bettina Smith-Horn
Datum der Publikation des gültigen Originalstandards: 13. 03. 2001